Ehrenamtlich engagieren: Ideen und Erfahrungen

Rund 29 Millionen Deutsche setzen sich in ihrer Freizeit für andere ein. Die Zahlen haben mich wirklich erstaunt!  Das sind so viele Menschen, die freiwillig Gutes tun! Das ist schön zu sehen und ich muss sagen, das motiviert auch ein bisschen dazu, selber etwas beizutragen. 

Ich bin bereit, motiviert und ich bin mir sicher, dass es guttut, ein Stück weit über den eigenen Tellerrand hinaus zu spicken und etwas Neues zu erleben. Aber wie finde ich das richtige Ehrenamt für mich? Ich glaube, der erste Schritt ist, mir zu überlegen, was mir eine Freude bereitet. Egal ob Sport, Reisen, Kochen, Uni, Shoppen…in jedem Bereich gibt es die Möglichkeit, sich einzubringen.

Es ist also möglich sein Hobby zu verfolgen und dabei zu helfen. Genau das hat Felix gemacht. Er studiert an der Uni Stuttgart Sport und ist ehrenamtlich beim Deutschen Alpenverein (DAV) Stuttgart tätig. Dort gibt er jede Woche einen Kletterkurs für motivierte Kids und während der Schulferien hat er schon mehrfach Kurse im Ausland angeleitet. Damit begonnen hat Felix ursprünglich aufgrund seines Studiums. Sportlerinnen und Sportler benötigen ein Vereinspraktikum, bevor sie zum Referendariat zugelassen werden. Aber aus der Verpflichtung wurde hier schnell eine große Leidenschaft.

Felix: „Klettersport hat mich schon immer begeistert und die Zusammenarbeit mit Kindern macht mir viel Spaß. Dass Kinder kostengünstig diesen Sport erlernen können, ist vor allem durch unser Ehrenamt möglich. Ich hätte mich auch sehr darüber gefreut, einen solchen Kurs in meiner Kindheit besuchen zu können. Deswegen ermögliche ich weiterhin vielen Kindern diesen Sport. Am meisten Freude an der ehrenamtlichen Arbeit habe ich, wenn sich die Kinder auf den Kurs freuen und Spaß daran haben. Manchmal gibt es Momente, bei denen die Kinder etwas schaffen, wovon sie nie gedacht hätten, dass sie die Kraft und den Mut dazu haben. Danach sind sie, und ich auch, richtig stolz und glücklich. Solche Momente machen für mich das Ehrenamt aus.“

Jana ist ebenfalls freiwillig tätig, allerdings in einem anderen Bereich. Sie studiert Ernährungswissenschaften an der Uni Hohenheim und ist Lesepatin bei den Leseohren e.V. in einem Stuttgarter Kindergarten. Dort trifft sie sich einmal die Woche mit einer Gruppe von rund fünf Kindern im Alter von zwei bis fünf Jahren und liest mit ihnen gemeinsam Bücher oder Geschichten. Neben der Auswahl der Bücher und dem Vorlesen, trägt sie auch einen großen Teil zur Sprachförderung der Kids bei und entlastet ein Stück weit die anderen Erzieherinnen und Erzieher.

Jana: „Für mich ist es schön, den Kindern Literatur nahe zu bringen. Heutzutage wachsen längst nicht mehr alle Kinder mit einem Buch in der Hand auf und das ist wirklich schade. Bücher und Geschichten sind eine schöne Methode, um Wissen und Sozialkompetenz zu vermitteln, weil sich Menschen und Kinder Informationen über Geschichten besser merken können, oder eine andere Bindung zu Dingen aufbauen können. Am meisten Spaß macht es dabei, mit den Kindern zusammenzusitzen und über die Geschichten zu reden: Ob über die Handlungen von Figuren, die gemalten Bilder oder die Erfahrungen, die die Kinder selbst gemacht haben. Es macht Spaß, alles ein bisschen aus der Weltsicht der Kinder zu sehen. Dabei ist es schön, die Kinder mit, wie ich finde, wichtigen gesellschaftlichen Themen kindgerecht zu konfrontieren, wie zum Beispiel Klimawandel, Grenzen setzen, Sexualität, Familienverhältnisse, Freundschaft, Ausgrenzung und Allein sein. Es ist super schön zu sehen, wie Kinder auf solche Themen reagieren, ob schon Vorurteile da sind, oder ob sie die Geschichten einfach mit einer Selbstverständlichkeit hinnehmen, wie es manche Erwachsene nicht hinbekommen. Hier anzuknüpfen gibt mir Hoffnung, dass sie zu toleranten, offenen und lieben Menschen heranwachsen. Ich lieb es aber auch, die Bücher rauszusuchen oder einfach mit den Kindern Quatsch zu machen oder zu spielen, wenn die Konzentration für eine Geschichte gerade mal flöten gegangen ist.“

Wenn man Felix und Jana zuhört, klingt das doch wirklich inspirierend, oder? Während meiner Recherche zum Thema Ehrenamt bin ich auf das Buddy-Programm der Uni Stuttgart gestoßen. Das Programm verbindet internationale Studierende mit anderen Studis an der Uni. Wenn du Lust hast, dich einzubringen, kannst du die Internationals bei ihrer Ankunft, Wohnungssuche oder dem Einleben in Deutschland unterstützen. Es gibt die Möglichkeit, an coolen Events teilzunehmen oder diese sogar zu organisieren. Und was gibt es schon besseres, als Kontakte und vielleicht sogar gute Freundinnen und Freunde in der ganzen Welt zu haben? Ich verlinke dir die Website zum Buddy-Programm, vielleicht wäre das ja auch eine Idee ;D

Vielleicht konnte ich dich motivieren, dich in deinem Umfeld ehrenamtlich zu engagieren, vielleicht konnte ich dir mit meinen Worten auch das ein oder andere Schmunzeln ins Gesicht zaubern.

Vanessa